Cupping: Wie Profis Kaffee verkosten

14. Mai 2025
Cupping: Wie Profis Kaffee verkosten

Cupping: Kaffeeverkostung mit System und Sinneserlebnis

Die Welt des Kaffees ist vielfältig, komplex und voller spannender Aromen. Um diese geschmacklichen Feinheiten kennenzulernen und zu beurteilen, nutzen Profis wie auch Kaffeeliebhaber:innen eine spezielle Methode: das Cupping. Es handelt sich dabei um eine standardisierte Kaffee-Verkostung. Ursprünglich als Instrument zur Qualitätskontrolle im professionellen Kaffeehandel entwickelt, ist Cupping heute auch ein Erlebnis für Kaffeeliebhaber:innen, die die Facetten ihres Lieblingsgetränks neu entdecken möchten: eine ideale Möglichkeit, sich sensorisch weiterzubilden und den eigenen Geschmack zu schärfen. Erfahre, was genau Cupping bedeutet, wie es durchgeführt wird und wie du selbst eine Cupping-Session veranstalten kannst – mit leckeren Kaffeesorten von Die Barista. Bestelle bequem online auf diebarista.com und informiere dich hier auch über unser Kaffee-Catering und unsere Kaffeekonzepte!

 

Was bedeutet Cupping?

Cupping – oder auch Coffee Cupping – ist der Fachbegriff für die sensorische Analyse und Bewertung von Kaffee, so etwas wie eine professionelle Verkostung von Kaffee. Dabei handelt es sich um ein weltweit standardisiertes Verfahren, bei dem verschiedene Kaffeesorten unter exakt gleichen Bedingungen verkostet werden. Im Mittelpunkt steht dabei die Beurteilung von Aroma, Geschmack, Textur, Säure, Süße, Körper und Nachgeschmack. Auch etwaige Fehlnoten oder Unregelmäßigkeiten lassen sich mit dieser Methode erkennen. Ursprünglich stammt das Verfahren aus dem Kaffeehandel, wo es zur Qualitätskontrolle und Preisfindung genutzt wurde. Das Ziel: Die Charakteristika eines Kaffees möglichst objektiv zu erfassen und vergleichbar zu machen. Die Methode ist heute aber nicht mehr nur für Profis relevant – immer öfter nutzen auch Hobby-Baristas oder neugierige Konsument:innen Cupping, um den Geschmack zu verfeinern oder Neues zu entdecken. 

 

Wie wird der Kaffee für das Cupping vorbereitet?

Der erste Schritt jedes Cuppings ist die sorgfältige Vorbereitung des Kaffees. Dabei kommt es auf Präzision und Wiederholbarkeit an. Zunächst werden hochwertige, idealerweise frisch geröstete Kaffeebohnen ausgewählt. Dabei kann es sich um sortenreine Kaffees, sogenannte Single Origins, oder um spezielle Blends – also Kaffee-Mischungen – handeln. Entscheidend ist, dass die Röstung nicht älter als zwei bis drei Wochen ist, um ein frisches und authentisches Aromaprofil zu gewährleisten.

Die Bohnen werden direkt vor der Verkostung grob gemahlen, ähnlich wie für eine French Press. Der Mahlgrad sollte bei allen Proben identisch sein, um die Vergleichbarkeit sicherzustellen. Pro Tasse werden nach dem offiziellen Standard der Specialty Coffee Association (SCA) 8 bis 8,25 Gramm Kaffee abgewogen und in Tassen gegeben. 
Anschließend wird der Kaffee ohne Filter und ohne Druck mit heißem Wasser übergossen – idealerweise mit einer Temperatur von rund 94 Grad Celsius. Die Mischung wird nicht umgerührt, sondern bleibt zunächst einige Minuten unberührt stehen. So entfalten sich die Aromen auf natürliche Weise.

 

Wie läuft das Cupping ab?

Ein klassisches Cupping folgt einem festen Ablauf, bei dem mehrere Kaffees gleichzeitig verglichen werden können:

  1. Trockenes Riechen: Zuerst wird das frisch gemahlene Kaffeemehl ohne Wasser beschnuppert. Hier zeigt sich das „Dry Aroma“.
  2. Aufgießen: Danach wird heißes Wasser in die Schalen gegossen. Es bildet sich eine „Kruste“ aus Kaffeemehl und Schaum auf der Oberfläche.
  3. Crust Break: Nach etwa vier Minuten wird die Kruste mit einem Löffel vorsichtig aufgebrochen: Dies ist der entscheidende Moment der Duftanalyse und für viele das sinnliche Herzstück des Cuppings. Denn der Duft, der dabei freigesetzt wird, vermittelt einen ersten Eindruck des Aromaspektrums – von blumig und fruchtig bis hin zu nussig oder würzig.
  4. Abschöpfen: Die Kruste und Schwebstoffe werden mit Löffeln entfernt.
  5. Verkosten: Jetzt beginnt das eigentliche Tasting. Mit einem großen Cupping-Löffel wird der Kaffee geschlürft, ja richtig gelesen: geschlürft und damit geräuschvoll aufgesogen. Dieses Schlürfen ist nicht unhöflich, sondern gewollt – denn es sorgt dafür, dass der Kaffee möglichst fein zerstäubt wird und die Aromen die gesamte Zunge sowie den Nasenraum erreichen.

Die Verkostung, häufig auch als Degustation bezeichnet, wird bei unterschiedlichen Temperaturen wiederholt, da sich das Aromaprofil beim Abkühlen verändert und neue Nuancen freigibt. Bewertet werden unter anderem Süße, Säure, Körper, Mundgefühl, Klarheit, Balance und der Nachgeschmack.

 

Was ist das Aromarad?

Um die zahlreichen Aromen, die ein Kaffee enthalten kann, besser zu identifizieren, wird beim Cupping häufig das sogenannte Aromarad verwendet. Es handelt sich um ein grafisches Hilfsmittel, das die Bandbreite möglicher Geschmackseindrücke systematisch darstellt. Es wurde vom Specialty Coffee Association (SCA) entwickelt und zeigt auf übersichtliche Weise die Vielzahl an möglichen Kaffee-Aromen – von fruchtig über würzig bis nussig oder schokoladig.

Die inneren Kreise im Aromarad beschreiben grobe Aromagruppen wie „blumig“ oder „erdig“. In den äußeren Bereichen wird es immer spezifischer – dort finden sich dann Begriffe wie „Pfirsich“, „Jasmin“, „Haselnuss“ oder „Zimt“.

Gerade auch für Einsteiger:innen ist das Aromarad ein wertvolles Hilfsmittel beim Cupping. Denn viele Aromen kennt man zwar aus dem Alltag, kann sie aber nicht benennen – das Aromarad schafft hier Orientierung und fördert die bewusste Wahrnehmung.

 

Kaffee-Cupping zu Hause – mit wenig Aufwand möglich

Auch zu Hause ist ein Cupping möglich. Die Grundausstattung ist überschaubar: Man benötigt lediglich frisch gerösteten Kaffee aus verschiedenen Provenienzen, eine Kaffeemühle, eine Waage, heißes Wasser und geeignete Gläser oder Tassen. Ein professioneller Cupping-Löffel ist nützlich, aber nicht notwendig – ein größerer Suppenlöffel tut es auch.

Das wichtigste Kriterium für ein gelungenes Cupping ist die Einheitlichkeit: Alle Kaffees sollten mit identischem Mahlgrad, Wassermenge und Ziehzeit zubereitet werden. Die Verkostung kann alleine erfolgen oder in geselliger Runde – in beiden Fällen lohnt es sich, Eindrücke zu notieren und eventuell mit einem Aromarad zu arbeiten. Wer noch genauer sein möchte, kann auf Bewertungsbögen zurückgreifen, wie sie im professionellen Umfeld üblich sind.

 

Verkostung beginnt mit der richtigen Bohne

Wer ein Cupping plant, sollte auf hochwertigen Kaffee zurückgreifen – denn nur so lassen sich die feinen Aromen und Charakteristika eines Kaffees wirklich erschließen. Bei Die Barista finden Kaffeeliebhaber:innen ein sorgfältig kuratiertes Sortiment aus sortenreinen Spezialitätenkaffees und ausgewogenen Blends. Jeder Kaffee stammt aus transparenter Herkunft und wird schonend von Hand geröstet. Ob für ein Cupping oder weil es die Lieblingssorte ist – auf diebarista.com findest du die passende Auswahl. Ergänzt wird das Angebot durch professionelles Kaffee-Catering für Events sowie individuelle Beratung und Kaffeekonzepte für Unternehmen und Gastronomie. Jetzt entdecken und selbst auf Aromareise gehen!