Was ist die Kaffeekirsche?
Die Kaffeekirsche ist die Frucht der Kaffeepflanze und gehört zur Familie der Steinfrüchte. Auch wenn ihr Name es vermuten lässt, hat sie mit der uns bekannten Süßkirsche nur wenig gemeinsam. Während wir meist nur die Kaffeebohne kennen, die aus dieser Frucht gewonnen wird, bleibt die Kaffeekirsche selbst oft unbeachtet. Doch sie ist viel mehr als nur die Hülle für die wertvollen Kaffeebohnen – sie spielt eine entscheidende Rolle in der Reifung des Kaffees und kann selbst vielseitig verwendet werden. Erfahre mehr dazu auf diebarista.com. Im Online-Shop von Die Barista gibt es übrigens auch leckere von Hand geröstete Kaffeesorten zum Bestellen. Außerdem informieren wir auf unserer Webseite über unsere Kaffeekonzepte für Unternehmen und über unser professionelles Kaffee-Catering, das für Messen oder Events gebucht werden kann.
Der Aufbau der Kaffeekirsche
Die Kaffeekirsche besteht aus mehreren Schichten, die jeweils eine bestimmte Funktion haben. Die äußere Schicht ist die robuste Fruchthaut, die die Kirsche vor Umwelteinflüssen schützt. Darunter befindet sich das Fruchtfleisch, das süßlich schmeckt und essbar ist. Im Inneren der Kaffeekirsche liegt die sogenannte Pergamenthaut, die die eigentlichen Kaffeebohnen umhüllt. Diese Bohnen sind jedoch keine Bohnen im biologischen Sinne, sondern eigentlich die Samen der Frucht. Die Kaffeebohnen sind zusätzlich von einer dünnen Silberhaut umgeben, die beim Rösten meist abfällt.
Der Reifeprozess der Kaffeekirsche
Der Reifegrad einer Kaffeekirsche ist an ihrer Farbe erkennbar. Zu Beginn ihres Wachstums ist sie grün, bevor sie über Gelb in ein leuchtendes Rot wechselt. Wenn sie schließlich eine tiefrote Färbung erreicht hat, ist sie reif für die Ernte. Der gesamte Reifeprozess dauert etwa zehn Monate. Die optimale Erntezeit ist entscheidend, denn der Reifegrad beeinflusst den Geschmack der späteren Kaffeebohnen. Es gibt jedoch auch Kaffeekirschen, die selbst im reifen Zustand eine andere Farbe behalten. Ein Beispiel dafür ist die brasilianische Sorte Yellow Bourbon, die gelb bleibt, anstatt sich rot zu färben.
Kann man Kaffeekirschen essen?
Die meisten Menschen kennen – und konsumieren in Form von Kaffee – nur die Kaffeebohnen. Aber auch das Fruchtfleisch der Kaffeekirsche ist essbar. Es hat einen süßlichen Geschmack und enthält wertvolle Nährstoffe. Allerdings sollte die äußere Schale nicht gegessen werden, da sie einen sehr bitteren Geschmack hat.
Je nach Reifegrad verändert sich der Geschmack der Kaffeekirsche. Unreife Früchte schmecken oft sauer und geschmacksneutral, während überreife Kirschen als faul empfunden werden. Ein optimal gereifter Zustand sorgt für einen angenehmen, süßlichen Geschmack.
Eine besondere Verwendung findet die Kaffeekirsche in der Zubereitung eines Aufgusses namens Cascara. Das spanische Wort „Cascara“ bedeutet „Schale“ oder „Hülle“ und bezeichnet sowohl die getrocknete Frucht der Kaffeekirsche als auch das daraus hergestellte Getränk, das letztlich einem Früchtetee ähnelt.
Historisches zur Kaffeekirsche
Schon vor Jahrhunderten entdeckten Kaffeebauern im Jemen, dass nicht nur die Kaffeebohnen, sondern auch das Fruchtfleisch der Kaffeekirsche genutzt werden kann. Daraus entstand ein traditionelles Getränk namens Quishar, das mit Zimt, Ingwer, Kardamom, Milch und Zucker verfeinert wurde. In anderen Ländern wie Bolivien und Panama wird die Kaffeekirsche ebenfalls als Tee zubereitet, häufig mit Honig gesüßt und mit Gewürzen verfeinert. In Nicaragua ist Cascara besonders als Frühstücksgetränk beliebt.
Schon im 17. Jahrhundert gelangte die Kaffeekirsche nach Europa, doch während die Kaffeebohne weltweit bekannt wurde, blieb die Frucht selbst lange im Hintergrund. Dennoch nutzte man sie in einigen Regionen für aromatische Zwecke, indem man die frischen oder getrockneten Fruchtschalen in Öl oder Alkohol einlegte, um ihren Geschmack zu extrahieren.
Die heutige Verwendung der Kaffeekirsche
Lange Zeit galt das Fruchtfleisch der Kaffeekirsche als Arme-Leute-Frucht oder gar als Abfallprodukt. Erst in den letzten Jahren wurde es als wertvolle Zutat wiederentdeckt. Besonders in der Kaffeeindustrie gewinnt Cascara zunehmend an Bedeutung. Der Aufguss daraus enthält nicht nur ein intensives Fruchtaroma, sondern auch eine hohe Menge an Koffein – bis zu achtmal mehr als eine Tasse Kaffee.
Je nach Sorte entwickeln sich unterschiedliche Geschmacksnoten, die an Honig, Orangen, Granatapfel, Cranberry oder Hagebutte erinnern können. Aufgrund dieser Vielfalt wird Cascara zunehmend als Trendgetränk in Cafés und Spezialitätengeschäften angeboten. Für Kaffeebauern eröffnet sich dadurch eine neue Einnahmequelle, da sie nun nicht nur die Kaffeebohnen, sondern auch die Fruchtschalen vermarkten können.
Ein wichtiger Aspekt bei der Nutzung von Kaffeekirschen ist die Nachhaltigkeit. Die Schalen dürfen nur von Plantagen stammen, die auf den Einsatz von Pestiziden und chemischen Düngemitteln verzichten, um eine sichere Nutzung als Lebensmittel zu gewährleisten.
Die Kaffeekirsche als neuartiges Lebensmittel
Im Dezember 2016 wurde die Kaffeekirsche in den Novel-Food-Katalog der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) aufgenommen. Damit gilt sie als eigenständige Rohware und nicht mehr als Bestandteil von Kaffee. Bis 2022 durfte sie in der EU nur als Aroma verwendet werden, doch inzwischen ist die Pulpe der Kaffeekirsche offiziell als neuartiges Lebensmittel zugelassen. Dies öffnet neue Möglichkeiten für die Nutzung der Kaffeekirsche in der Lebensmittelindustrie.
Die Kaffeekirsche ist also mehr als nur die Hülle der berühmten Kaffeebohnen. Sie ist eine faszinierende Frucht mit attraktiven Verwendungsmöglichkeiten. Mit der wachsenden Beliebtheit von Cascara könnte die Kaffeekirsche in Zukunft eine noch größere Rolle spielen und unser Verständnis von Kaffee nachhaltig verändern. Entdecke auf diebarista.com mehr Wissenswertes aus der Welt des Kaffees oder bestelle deine Lieblingssorten jetzt direkt im Online-Shop von Die Barista. Für dein nächstes Event oder als Highlight an einem Messestand stehen dir unsere mobilen Kaffeebars zur Verfügung. Neben Kaffee-Catering bieten wir übrigens auch individuelle Kaffeekonzepte für Unternehmen an.