Anbaugebiete
Woher kommt der Kaffee? – Die wichtigsten Anbaugebiete sowie Infos zu Sorten, Herkunft & mehr
Weltweit wird in mehr als 50 Ländern Kaffee angebaut. Je nach Bodenbeschaffenheit, Höhenlage und Klima entstehen unterschiedliche Aromen. Die geschmacksintensiven Bohnen sind eines der wichtigsten Handelsprodukte der Welt und für manche Länder auch eine der Haupteinnahmequellen. Erfahren Sie auf diebarista.com mehr über die Kaffeepflanze und ihre Anbaugebiete. In unserem Shop finden Sie online unsere besten Kaffeesorten zum Bestellen. Entdecken Sie jetzt die Leistungen von Die Barista – von der Online-Bestellung bis zum professionellen Kaffee-Catering für Messen und Events in ganz Deutschland. Wir erarbeiten auch für Gastronomie, Hotellerie und Büros clevere, ganzheitliche Kaffeekonzepte!
Die Geschichte des Kaffees: Ursprüngliche Anbaugebiete und Verbreitung der Kaffeepflanze
Ursprünglich stammt die Kaffeepflanze aus Äthiopien im Osten Afrikas. Hier ist Kaffee bereits seit dem 9. Jahrhundert bekannt. Etwa im 14. Jahrhundert brachten ihn vermutlich Sklavenhändler in den Jemen und die Arabische Halbinsel. Erst im 17. Jahrhundert gelangte er nach Europa. Schnell kam hier die Frage nach günstigen Anbaugebieten für die aromatischen Bohnen auf. Und so trugen die Niederländer Kaffeebohnen nach Ceylon, Java und Surinam, die Franzosen nach Cayenne und die karibischen Inseln Martinique und Guadeloupe, die Portugiesen nach Brasilien: Parallel zur Eroberung von Ländern brachten die Kolonialmächte den Kaffee in die ganze Welt. Ende des 18. Jahrhunderts war die Kaffeepflanze eine der verbreitetsten Kulturpflanzen in den gesamten Tropen.
Wo wächst Kaffee überhaupt?
Kaffeepflanzen brauchen ein ausgeglichenes und feuchtes Klima ohne hohe Temperaturschwankungen, aber auch ohne zu viel Sonneneinstrahlung und Hitze. Am besten geeignet sind Durchschnittstemperaturen, die zwischen 18 und 25 °C liegen. Temperaturen unter 13 °C sind ungeeignet, Frost vertragen Kaffeepflanzen gar nicht. Da die Pflanzen außerdem sehr viel Wasser benötigen – etwa zwei- bis dreimal so viel Niederschlag wie durchschnittlich in Deutschland fällt – liegen die besten Anbaugebiete für Kaffee in den tropischen Breiten rund um den Äquator. Expert:innen sprechen daher auch vom sogenannten „Kaffeegürtel“.
Zudem benötigen Kaffeepflanzen Schatten und einen lockeren, durchlässigen Boden. Arabica-Kaffee gedeiht besonders gut in Höhenlagen von 600 bis 1.200 Metern, Robusta zwischen 300 und 800 Metern. Zunehmende Monokulturen und der Klimawandel sind eine Bedrohung für die Anbaugebiete von Kaffee. Fehlender Schatten, steigende Temperaturen und schwankende Niederschläge oder Extremwetter bringen Ernten in Gefahr und vermehren Pilzerkrankungen wie den Kaffeerost.
Die wichtigsten Sorten und ihre Anbaugebiete
Es gibt ungefähr 120 verschiedene Kaffeearten, von denen jedoch rund 60 % als gefährdet gelten und nur zwei für den Weltmarkt von Bedeutung sind. Dies sind der „Coffea Arabica“ und der „Coffea Canephora“ mit der Untergattung „Robusta“. Diese beiden zusammen machen circa 98 % der Weltkaffeeproduktion aus, nur in sehr geringem Maß werden auch die Arten Liberica und Excelsa gehandelt.
Vor allem die Arabica-Pflanzen, die mehr als zwei Drittel des Welthandels ausmachen, sind Hochlandgewächse und wachsen am besten in Anbaugebieten in über 900 Metern Höhe. Je höher das Anbaugebiet und je niedriger die Durchschnittstemperatur also ist, desto langsamer wächst die Kaffeekirsche heran und desto aromatischer ist sie. Arabica wird vor allem in Lateinamerika, Ostafrika, Indien und Papua-Neuguinea kultiviert.
Robusta-Pflanzen vertragen wärmere und wechselhaftere Temperaturen, deswegen werden sie auch im Flachland angebaut, wie beispielsweise in Brasilien und Vietnam, den beiden größten Kaffeeproduzenten. Sonst ist Robusta vor allem in Westafrika, Uganda und Indonesien vertreten.
Wirtschaftliche Bedeutung von Kaffee und seinen Anbaugebieten
Jährlich werden derzeit fast zehn Millionen Tonnen Rohkaffee geerntet. Fast ein Drittel davon stammt aus Brasilien, weitere zwei Millionen Tonnen aus Vietnam. Wichtige Exportländer mit großen Anbaugebieten sind zudem Indonesien, Kolumbien und Äthiopien mit je knapp 800.000 bis 500.000 Tonnen Jahresproduktion. Dann folgen Uganda, Peru, Indien, Honduras und die Zentralafrikanische Republik mit je rund 300.000 Tonnen Rohkaffeeernte pro Jahr. Diese zehn Länder ernten zusammen etwa vier Fünftel des weltweit getrunkenen Kaffees. In Europa wird Kaffee lediglich auf den Kanaren angebaut – genauer im Valle de Agaete auf Gran Canaria.
Der globale Export von Kaffee hat einen Wert von annähernd 20 Milliarden US-Dollar und ist ein wichtiges – für manche Entwicklungsländer gar das einzige nennenswerte – Exportgut. Man geht davon aus, das etwa 20 bis 25 Millionen Kaffeebauern und -bäuerinnen sowie Pflücker*innen mit ihren Familien vom Kaffeeanbau leben. Kaffee sichert damit rund 100 Millionen Menschen weltweit den Lebensunterhalt. Umso wichtiger ist es, Lieferketten transparent zu machen und auf eine faire Bezahlung und nachhaltige Bedingungen vor Ort zu achten.
Wie Bio-Anbau von Kaffee Anbaugebiete schützt
Wie jede Landwirtschaft hat auch der Kaffeeanbau Auswirkungen auf die Umwelt. Kaffeepflanzen brauchen besondere Böden, bestimmte Höhenlagen und viel Wasser. Traditionell pflanzte man Kaffee unter schattenspendende Bäume, die zugleich viel natürlichen Lebensraum mit hoher Artenvielfalt bewahren. Um schnellere und höhere Ernten zu erzielen, gingen jedoch viele Kaffeebauern über zu großflächigen Anbaugebieten mit Monokulturen und ohne Schattenbäume. Entwaldung, verstärkte Bodenerosionen, höherer Einsatz von Herbiziden, abnehmende Wasserqualität und Artenrückgang sind die Folge. Deutlich besser ist die Bilanz von nach ökologische Maßstäben angebautem Kaffee. Der Öko-Anbau kommt ohne Herbizide und Pestizide aus und beinhaltet Maßnahmen gegen Erosion. Nicht nur im Hinblick auf die Kaffeequalität, sondern auch beim Schutz der Anbaugebiete selbst spielt der ökologische Anbau also eine wichtige Rolle.
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